Kulturreise 2022
In Zusammenarbeit mit Sigl-Reisen/Franz Rumetshofer führt der Kulturverein Grein folgende Reise durch:
KAISERBÄDER und EGERLAND
„Egerland, Heimatland, wie bist du schön, möchte dich einmal, einmal wiedersehn. All deine Felder und Wälder und das grüne Tal, Egerland, Heimatland, grüß dich tausendmal.“
Der „73er Regimentsmarsch“ oder „Egerländer Marsch“
wurde Ende des 19.Jh. vom k.u.k. Militärkapellmeister Wendelin Kopetzky komponiert und zählt heute zum Repertoire fast jeder Musikkapelle
TERMIN 1: 31.08. bis 04.09.22
TERMIN 2: 21.09. bis 25.09.22
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Das Egerland ist der nordwestliche Teil Böhmens, eingerahmt von Erzgebirge, Kaiserwald und Fichtelgebirge. Ursprünglich von Bayern kolonisiert, wurde das Egerland unter Kaiser Friedrich Barbarossa als Provincia Egrensis an Böhmen verpfändet. Der Stadt Eger (heute Cheb) verlieh Kaiser Rudolf von Habsburg 1279 das Stadtrecht. Unter Kaiser Karl IV. von Luxemburg, dem „Vater Böhmens“, wurde es Teil des Königreiches Böhmen. Nach den Zerstörungen im 30-jährigen Krieg (1618-1648) dauerte der Wiederaufbau bis ins 18. Jh.
1806 wurde das Egerland ein integrierter Bestandteil des österreichischen Kronlandes Böhmen und damit ein Teil des Kaisertums Österreich. Durch die Auflösung der Donaumonarchie am Ende des 1. Weltkrieges (1918) wurden Egerland und Sudetenland ein Bestandteil der Tschechoslowakei. Mehrere Versuche, die von Deutschböhmen bewohnten Gebiete des Sudetenlandes dem „Deutschen Reich“ anzuschließen, scheiterten an den Siegermächten.
Die nationalen Spannungen führten schließlich zur Gründung der „Sudetendeutschen Partei“ und 1938 zum Einmarsch der Deutschen Wehrmacht. Das Egerland war bis 1945 zu 90% Siedlungsraum der Deutschböhmen, von denen die meisten nach dem 2.Weltkrieg infolge der Benes-Dekrete enteignet und vertrieben wurden.
Wohlstand und Reichtum erlangte das Egerland im 19. Jh. durch seine Heilquellen. Das Bäderdreieck Karlsbad-Marienbad-Franzensbad wurde weltbekannt. Die alkalisch-salinischen Glaubersalze, die Moorerde, Säuerlinge und Eisenwasser lockten die Kurgäste an. In den Gästebüchern verewigte sich die Prominenz aus ganz Europa: Kaiser, Könige, Minister, Gelehrte, Künstler, Dichter und bald auch Reisegruppen aus Grein. J. W. von Goethe bezeichnete die „Sprudelstadt Karlsbad“ als einen der lebenswertesten Plätze der Welt.
REISEVERLAUF:
1. Tag: GREIN – KELHEIM – MARIENBAD
6.00 Uhr: Abfahrt Grein-Neckarsteinachplatz
Erster Aufenthaltsort am Anreisetag ist Kelheim in Niederbayern. Wir besichtigen die Befreiungshalle. Sie soll an die gewonnenen Schlachten gegen Napoleon erinnern. Auftraggeber war 1842 König Ludwig I. von Bayern.
Recht entspannt bewegen wir uns anschließend per Schiff durch den Donaudurchbruch zum Benediktinerkloster Weltenburg. Wir gönnen uns die Schönheit des Klosters mit seiner unvergleichlichen Barock-Architektur und dann eine wohlverdiente Mittagspause in der Klosterschenke. Am frühen Abend treffen wir dann in Marienbad ein und haben nach dem „Check in“ und dem Abendessen noch genügend Zeit, um diesen wunderschönen Kurort individuell zu erkunden und kennenzulernen.
2. TAG: MARIENBAD – STIFT TEPL
Marienbad (Marianske Lazne) im Kaiserwald und das Stift Tepl sind historisch eng miteinander verbunden. Während einer zweistündigen Führung am Vormittag erfahren wir viel über die Gründung der Stadt, seine 40 Heilquellen, mögliche Kuranwendungen und die prominenten Gäste. Wir bestaunen die nach der Wende vor 30 Jahren wieder privatisierten und restaurierten Gebäude im Kurbezirk. Die „Singende Fontäne“ und die barocke Kolonnade werden auch in den nächsten Tagen ein Anziehungspunkt bleiben. Marienbad bewirbt sich um die Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Am Nachmittag besuchen wir das Prämonstratenserstift Tepl (Klaster Tepla). Im 12. Jh. gegründet, begleitete es im Mittelalter die deutsche Kolonisation in Westböhmen. Seine Blüte mit Barockisierung erlebte es nach dem 30-jährigen Krieg. Im Moorgebiet des Stiftes entstand unter Abt Karl Reitenberger (Abt von 1813 - 1826)) der Kurort Marienbad. Tragisch verläuft für das Stift das 20. Jh.: Seit 1918 Bestandteil der Tschechoslowakei, dann Okkupation und Verfolgung durch die Nazis, schließlich vier Jahrzehnte Militärkaserne, immer verbunden mit Kunstraub und Verfall. Nach der Wende 1990 wurde das Stift an die Prämonstratenser zurückgegeben und erwachte zu neuem Leben, auch mit tschechisch-deutschen Dialog- und Kulturbegegnungen.
3. TAG: EGER - KÖNIGSWART
Der Vormittag kann individuell gestaltet werden. Ganz nach Lust und Laune bieten sich an ein Spaziergang durch die Stadt, Shopping, eine Wanderung um Marienbad oder Wellness im Hotel. Natürlich kann auch der SPA-Bereich im Nove Lazne genutzt werden. Es gibt viele Angebote: Paraffin, Inhalation, Massagen, Perlbad, Gasinjektion, Schlammpackungen, ... Am Nachmittag besichtigen wir das historische Zentrum der Stadt Eger (Cheb). Die Lage an der Grenze zwischen Slawen- und Germanenreichen war für den Handel zwar gut, für die Sicherheit allerdings oft weniger. Kaiser Friedrich Barbarossas Machtpolitik war auf Expansion nach Osten ausgerichtet. Eine Kaiserresidenz in Eger wurde im 12. Jh. zum Stützpunkt des Deutschtums gegen die böhmischen Länder. Im 30-jährigen Krieg war Eger Operationsbasis für die kämpfenden Parteien, 1634 fällt der kaiserliche Feldherr Albrecht von Wallenstein einem Mordanschlag zum Opfer.
Am Rückweg nach Marienbad machen wir noch einen Halt in Königswart (Kynzvart). Dort hat sich nämlich der österreichische Staatskanzler Fürst von Metternich ein Renaissanceschloss gekauft und im Empire-Stil mit englischem Garten zu einer herrlichen Sommerresidenz ausbauen lassen. Metternich war 1809 Staatskanzler des Kaisertums Österreich geworden und von 1813-1848 einer der führenden Staatsmänner Europas.
4. TAG: ELBOGEN - KARLSBAD
Der ganztägige Ausflug führt uns zunächst nach Elbogen (Loket). Die Burg Elbogen wird schon 1237 als königlich-böhmische Grenzburg erwähnt. Die historische Altstadt wird wegen seines mittelalterlichen Stadtbildes oft als böhmisches Rothenburg bezeichnet. Weiter geht die Fahrt nach Karlsbad (Karlovy Vari), welches zu den berühmtesten und traditionsreichsten Kurorten der Welt zählt. Schon 1370, als Kaiser Karl IV. sie zur Königsstadt erklärte, waren ihre heilenden Thermalquellen bekannt. 12 Quellen werden für Bäder und Trinkkuren genutzt und in allen Kolonnaden (Säulengängen) sind Heilbrunnen angebracht. Die abführende Wirkung des Heilwassers ist auf das Glaubersalz zurückzuführen und in einer entsprechenden Dosis im Kurverlauf erwünscht. Einige Greiner werden möglicherweise die „13. Karlsbader Quelle“ bevorzugen. Dies ist das Stammhaus des „Karlsbader Becherbitter“. Der Apotheker Josef Vitus Becher (1789-1860) hat den Kräuterlikör erstmals hergestellt, er ist als Becherovka weltbekannt geworden.
Aber Vorsicht bei der Verkostung! Wir haben noch ein gemeinsames Abendessen im Restaurant „Felsenkeller“ in Chodova Plana nahe Marienbad geplant. Dort sollten wir unbedingt das Natur-Hefebier ausprobieren. Es wird im jahrhundertealten Felsenkeller direkt aus den Lagerfässern gezapft.
5. TAG. PILSEN – NEPOMUK – GREIN
Unsere Heimfahrt erfolgt über Tschechien. Pilsen, die Kulturhauptstadt Europas 2015, werden wir im Zuge einer Stadtführung näher kennenlernen. Bekannt ist die viertgrößte Stadt Tschechiens vor allem durch das Pilsner Bier und die Skoda-Werke. Außerdem ist Pilsen Universitäts-, Bistums-, Industrie-, Handels- und Kulturstadt sowie Verwaltungszentrum der Region. Die verdiente Mittagspause verbringen wir dann in der ältesten Bierstube Pilsens „U Salzmannu“ (seit 1637 in Betrieb) und werden wahrscheinlich die traditionelle böhmische Küche und ein Glas Pilsner Urquell genießen. Einen kurzen Halt legen wir dann in Nepomuk ein, der Stadt des Brückenheiligen. Ein Bronzehohlguss des Märtyrers wurde auf Initiative von Kulturverein/Goldhauben- und Kopftuchgruppe/ Dilettantengesellschaft im Mai 2016 auf der B3-Greinerbach-Brücke aufgestellt. Eine abendliche Pause wird noch im Brauhof Freistadt notwendig sein, denn unser Schafför muss die vorgeschriebenen Fahrdienstzeiten einhalten. Sicherlich sind wir aber um etwa 21 Uhr zurück in Grein.
GESAMTKOSTEN: € 700.- (EZ-ZUSCHLAG € 80.-)
Bitte beachten: Für Mitglieder des Kulturverein Grein € 680.- im DZ und 760.- im EZ.
LEISTUNGEN:
Busfahrt mit Fa. Sigl-Reisen/Franz Rumetshofer
4x Ü/F im *****Hotel Nove Lazne in Marienbad
3x Abendessen im Hotel
Sämtliche Eintritte
4 Tage örtliche Reisebegleitung laut Programm
Schifffahrt Donaudurchbruch Kelheim
HOTEL: Hotel NOVE LAZNE *****
Masarykova 22, 353 01 Marianske Lazne
Stornobedingungen des Hotels:
Bis 30 Tage vor Anreise: Kostenlose Stornierung möglich
30 - 21 Tage vor Anreise: 50% der bestellten Dienstleistungen
20 – 8 Tage vor Anreise: 70% der bestellten Dienstleistungen
7 Tage vor Anreise: 100% der bestellten Dienstleistungen
ANMELDUNGEN werden gerne entgegengenommen:
oder SIGL-Reisen/Franz Rumetshofer, A-4362 Bad Kreuzen 86
Tel.: 07268/21237, E-Mail: [email protected]
Bei Ihrer Teilnahme an der Kulturreise 2022 ersuchen wir um eine Anzahlung von € 200.- Den Restbetrag bitte bis einen Monat vor Reisebeginn begleichen. Danke.
Bankverbindung: Raiffeisenbank Grein, IBAN: AT78 3406 8001 0004 3257
Wir hoffen, mit dieser Reise wiederum Ihr/dein Interesse zu wecken, freuen uns auf eine Teilnahme und verbleiben mit freundlichen Grüßen
Walter Edtbauer
www.kulturvereingrein.at
Karl Brandstetter
0680/5574054